Im Jahr 2016 sanken, nach mehreren trockenen Wintern, die Grundwasserstände auf Öland, wie auch in weiten Teilen Südschwedens auf einen historisch niedrigen Stand. An manchen Stellen bedurfte es dreier normaler Gesamtjahresniederschläge, um die Grundwasserstände wiederherzustellen. Das SMHI hat 2016 auch eine fundierte Klimaanalyse für den Verwaltungsbezirk Kalmar durchgeführt. Diese Analyse zeigt, dass es im gesamten Jahresverlauf auf Öland trockener werden wird. Sie zeigt außerdem, dass Ereignisse mit Hochwasser und Überschwemmungen in Folge von Schneefall zunehmen können, während zugleich das Risiko des Wassermangels im Sommerhalbjahr steigt.
Der Herbst 2017 war mild, zeitweise jedoch niederschlagsreich, was die Herbstaussaat in vielen Teilen des Verwaltungsbezirks schwierig machte. Der nachfolgende Winter war zunächst mild, im Februar schlug das Wetter jedoch um in Kälte und Schnee. Der Frühling wurde dann kälter als für gewöhnlich, was ein spätes Einsetzen der Landwirtschaft im Frühjahr zur Folge hatte. Als es dann im Mai endlich wärmer wurde, war es im ganzen Land wärmer als normal und der Sommer wurde dann rekordwarm und trocken. Der Juli war vielerorts der wärmste, der jemals aufgezeichnet wurde.
Die Grundwasserstände zu Beginn des Sommers befanden sich nicht auf demselben niedrigen Niveau wie sie es 2016 waren. Die Trockenheit war jedoch vernichtend und führte bei den Landwirten auf Süd-Öland zu stark reduzierten Ernten. Am Ende des Sommers waren allmählich auch private Grundstücksbesitzer und die Landwirte mit eigener Wasserversorgung von versiegenden Brunnen betroffen. Dies ist insbesondere für Milchbauern problematisch, da dieses Gewerbe stark vom Wasser abhängig ist. Generell hat die Trockenheit des Sommers dazu geführt, dass der Großteil der Landwirte im Verwaltungsbezirk und in Süd-Öland sich in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Situation befindet. Für die Landwirte, die außerdem gezwungen waren, Wasser zu holen und zu transportieren, ist es noch schwieriger.
Der Welterberat blickt mit großer Besorgnis auf die Bedingungen, die ein verändertes Klima für Süd-Öland zur Folge haben kann. Die kurzfristigen Folgen sind bereits da.
Es wird vor allem darum gehen, unter anderem zu gewährleisten, dass es eine Wasserversorgung für alle Landwirtschaftsbetriebe gibt und die Arbeiten, mit denen begonnen wurde, um einen größeren Teil des Niederschlags in der Landschaft zu halten, fortzusetzen. Wenn das Problem nicht gelöst werden kann, ist das Fortbestehen des landwirtschaftlichen Gewerbes bedroht, Menschen verlieren ihre Versorgungsgrundlage, die Basis des Dienstleistungsangebots etc. verändert sich und damit auch die offene und lebendige Agrarlandschaft, die den Kern des Welterbes bildet.
Das Welterbe Agrarlandschaft Süd-Öland ist, um erhalten bleiben zu können und sich weiterzuentwickeln, von einer modernen und lebendigen Landwirtschaft mit Weidetieren abhängig. Die Trockenheit und der Wassermangel, von denen Schweden und die Region nun seit einigen Jahren betroffen sind, bedrohen somit die Werte des Welterbes.