Das gesamte südliche Öland ist ein Welterbe
Von Karlevi im Westen bis Gårdby im Osten und dann den ganzen Weg in Richtung Süden erstreckt sich eine wunderschöne und einzigartige Kulturlandschaft. Dieses Gebiet wurde im Jahr 2000 auf die Welterbeliste der UNESCO gesetzt. Der Grund war, dass die Kulturlandschaft in Südöland von Grund auf anders ist, als an allen anderen Orten der Welt. Einerseits weil der Kalksteinboden, das milde Klima und die geografische Lage der Insel zu einzigartigen Voraussetzungen für das Leben auf der Insel geführt haben. Jedoch auch aufgrund des tausendjährigen Einflusses der Öländer auf die Landschaft, bereits seit der Steinzeit.
Gelungenes Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur
Viele denken beim Hören des Wortes Welterbe an hübsche Orte oder Gebäude, die vor dem menschlichen Fortschritt geschützt werden müssen. Für das öländische Welterbe gilt jedoch eher das Gegenteil: Hier soll das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur geschützt und gewährleistet werden. Man nehme beispielsweise unser geliebtes Heideland Stora Alvar: Das gäbe es gar nicht in seiner heutigen Pracht, wenn der Mensch es nicht im Laufe von Jahrtausenden von seinen weidenden Tieren hätte formen lassen. Ein Großteil dessen, das man im südlichen Öland als unberührte Schönheit der Natur erleben kann, ist zugleich ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur.
Eine moderne Landwirtschaft mit historischen Wurzeln
Die Landwirtschaft auf Öland musste sich schon immer an die ganz besonderen Voraussetzungen auf der Insel anpassen. Als Teil Schwedens folgte man jedoch auch der Entwicklung. Früher wurde der Grund in so genannte Dorfwiesen und Hinterland eingeteilt. Die Dorfwiesen lagen im Anschluss an die Ortschaften und bestanden aus Ackerland und Wiesen. Hinterland, Heideland und Seewiesen wurden als Weideland genutzt. Die Umwandlung der Landwirtschaft im 19. Jahrhundert machte dieser Einteilung auf dem Festland und an anderen Orten in Europa ein Ende. Die Ortschaften wurden neu eingeteilt und die Höfe draußen in der Landschaft platziert, das Hinterland war nicht länger ein Teil der Landwirtschaft und wurde stattdessen zur forstwirtschaftlichen Produktion genutzt. Auf Öland war die dünne oberste Erdschicht jedoch ein Hindernis für den Wald und man behielt die alte Einteilung. Das hat dazu geführt, dass wir heute etwas so Einzigartiges erleben können, wie eine mittelalterliche Kulturlandschaft, die mit modernen Methoden genutzt wird. Darüber hinaus hat diese Kombination, zusammen mit einer fortgesetzten Beweidung, die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt bewahrt, die im südlichen Öland zu finden ist.
Ein heutiger Besuch zu Gunsten kommender Generationen
Das Welterbe der Kulturlandschaft des südlichen Ölands ist ein Ergebnis der Landwirtschaft früherer Generationen auf der Insel. Mindestens genauso wichtig sind jedoch die Anstrengungen derjenigen, die den Boden heute nutzen und ihr Vieh weiden lassen. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass dieses einzigartige Erbe an kommende Generationen weitergegeben werden kann. Auch Sie können jedoch einen Beitrag zu dieser wertvollen Arbeit leisten. Durch einen Besuch des Welterbes und indem Sie sich das Essen aus dem südlichen Öland schmecken lassen, werden Sie zu einem Teil dieses ständigen Zusammenspiels zwischen Mensch und Natur.